...oder wie aus eher pessimistischen Gedanken eine ironisch, fröhliche Bildserie wird. Ich muss vorausschicken, dass ich nicht unbedingt daran glaube, dass Bilder die Welt verändern können, abgesehen von wenigen epochalen Beispielen der Kriegsberichterstattung oder ähnlichem. Kunst, oder zumindest Fotokunst kann das - glaube ich - jedenfalls nicht. Damit meine ich nicht, dass man als Künstler keine Überzeugungen haben sollte und das auch zum Ausdruck bringen darf. Helfen wird es der Welt wenig.
Schon lange beschleicht mich das Gefühl, das etwas die Gegenwart kennzeichnet wie sonst kaum etwas. Und zwar das „Zuviel“. Zuviel von Allem, zuviel des Guten und besonders zuviel des Schlechten. Vor allem sind wir Menschen zuviel. Auch wenn das niemand deutlich ausspricht und kollektiv verdrängt wird. Zu den sowieso zu vielen Menschen auf dieser Erde kommen wenigstens in der westlichen Welt immer größere Portionen auf dem Teller, 2-Liter Flaschen Cola. SUVs die trotz Klimawandel immer größer werden, Plastikgimmicks die niemand braucht und die Welt vermüllen und gar nicht zu reden von der religiösen Radikalisierung in einer offensichtlich rückwärts gewandten Geisteshaltung, die die Aufklärung aus den angeln hebt. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass das alles in meiner Bildserie zum Ausdruck kommt, aber es ist mein gedanklich eher pessimistischer Hintergrund.
Nun gibt es Situationen, wo Fülle auch etwas Interessantes und Faszinierendes hat. Wie eben ein voller Strand im Sommer, oder das übervolle Oktoberfest in München, wo das kollektive Freizeitvergnügen eine Gemeinsamkeit schafft, die offensichtlich beliebt und geradezu gesucht wird. Diese extremen Situationen der überbordenden Fülle, so absurd und surreal sie schon in der Realität sind, werden dadurch ins Groteske und Absurde verfremdet.